Alexander Müller

Der Verteidiger deiner Freiheit: Was Sie für Ihr Land tun können

Was sind das für Menschen, die sich für ihre Gemeinde ehrenamtlich einsetzen? Die in Sitzungen Beschlüsse fassen über Radwege, Straßenbeleuchtung und Winterdienst, über Busverbindungen oder über die „Gefahrenabwehrverordnung“, in der die Hunde-Anleinpflicht und Benehmen in der Öffentlichkeit geregelt wird? Wer opfert seine Freizeit, um sich mit solchen Dingen zu befassen?
Die Arbeit in Ortsbeiräten und der Gemeindevertretung wird oft etwas mitleidig belächelt, aber wenn man plötzlich selbst betroffen ist, erkennt man, wie wichtig sie ist. Plötzlich werden Bürgerinitiativen gegründet, um eine Bau-Maßnahme zu verhindern, um die Hunde-Anleinpflicht wieder abzuschaffen, oder um Starkstromleitungen aus dem Ort heraus zu bekommen. Und aus diesen Bürgerinitiativen heraus überlegen sich dann einige, selbst für die Belange der Bürger aktiv zu werden. Man kann sich ständig ärgern über das, was in den verschiedenen Parlamenten entschieden wird, was einem nicht passt. Aber anstatt sich dauernd zu ärgern, kann man sein Schicksal auch selbst in die Hand nehmen, und politisch aktiv werden. Unsere Demokratie lebt vom Mitmachen: je mehr Menschen bereit sind, sich einzubringen, desto besser für unser politisches System. Jede Bürgerinitiative, jede Wählergruppe und jede Partei freut sich über Menschen, die sich entscheiden, mitzumachen: sowohl über das zahlende Mitglied, welches nur finanziell und ideell unterstützt, vor allem aber über Menschen, die sich aktiv einbringen und sich auch bei Wahlen auf der Liste aufstellen lassen. Vielleicht überlegen Sie sich ja einmal, anstatt sich zu ärgern oder über unfähige Politiker zu schimpfen, einen Schnupper-Besuch zu machen: bei einer Sitzung von Ortsbeirat oder Gemeindevertretung, oder zum Kennenlernen einer Partei oder Wählergruppe, die Ihnen tendenziell zuspricht. Sie werden ein neues Netzwerk von interessanten Menschen kennenlernen, die auch in vielen anderen Problemen des Alltags Rat wissen. Sie werden selbst Einfluss haben, wenn über strittige Fragen diskutiert und abgestimmt wird, das passiert ja auch innerhalb von Parteien. Sie können Ihre Fach-Expertise und ihre Lebenserfahrung einbringen, und haben Einfluss auf wichtige Entscheidungen. Und sie werden nebenbei Dinge lernen, die Sie im Leben immer wieder brauchen: Sicheres Auftreten und Reden vor einer größeren Gruppe von Menschen, gutes Argumentieren, und das Überzeugen anderer. Sie werden lernen, Bündnisse mit anderen Akteuren zu schließen, und gute Kompromisse zu verhandeln, dies alles braucht man ständig im Alltag. Vielleicht konnte ich ja Ihr Interesse daran wecken, sich selbst zu engagieren. Ich hätte einen guten Tipp für eine ganz besonders gute Partei, aber Sie werden selbst am besten wissen, was Ihnen liegt. Kontakt zu Wählergruppen und Parteien finden Sie auf den jeweiligen Homepages. Sprechen Sie ruhig die Vorsitzenden direkt an oder folgen Sie doch auch einfach mal den Social Media Kanälen. Die größte Hürde für dieses Engagement ist für viele die Befürchtung von Kosten oder Pflichten. Diese möchte ich Ihnen gern nehmen, denn der Besuch von Veranstaltungen oder Panel-Diskussionen ist völlig unverbindlich. Kommen Sie vorbei, machen Sie mit! Ihre konstruktiven Beiträge sind wichtig für unsere Demokratie.

Ich selbst bin übrigens aus einer Erfahrungen heraus in die Politik gerutscht: Mein Wehrdienst, in meiner Jugend noch staatlicher Zwang, hat mir 15 Monate meiner Freiheit genommen; ich durfte über meinen Alltag, meine Kleidung und meinen Aufenthaltsort nicht mehr frei entscheiden. Wenn Ihnen die Freiheit genommen wird, dann erkennen Sie erst den großen Wert der Freiheit, und deswegen habe ich mich sehr früh für die Partei der Freiheit entschieden. Und das ist auch der Grund, warum ich noch heute großen Wert darauf lege, dass wir in der Diskussion um die erneute Wehr- oder Dienstpflicht nicht leichtfertig mit der Freiheit unserer jungen Menschen umgehen.