Alexander Müller

Der Verteidiger deiner Freiheit: Wohnraum gesucht!

Auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum gibt es immer mal wieder gute, aber auch absurde Ideen. Durch eine Studie des Umweltbundesamts vergangene Woche wurde eine Diskussion entfacht, wie viel Wohnraum frei werden könnte, wenn ältere Menschen, die – aus Sicht einiger, die denken, es besser zu wissen – zu viel Wohnraum nutzen, den sie in ihrem Alter gar nicht mehr brauchen würden.
Unsere sozialistischen Umverteiler richten ihr Augenmerk auf ältere Menschen: wer mehr als 40 Quadratmeter pro Person bewohne, solle jetzt gedrängt werden, in eine kleinere Wohnung umzuziehen, so fordern es Klimagruppen aus Freiburg um die Fridays-for-Future-Bewegung. Dazu soll der Mieterschutz in Mietverträgen aufgehoben werden, Kappungsgrenzen für Mieterhöhungen abgeschafft werden, oder gar „Wohnraumsteuern“ eingeführt werden.
Dahinter steckt ein absurdes Gedanken-Modell, nämlich, dass der vorhandene Wohnraum uns allen gehöre, und die Gesellschaft einfach darüber bestimmen könnte, wer wieviel Wohnraum benötige, und wer noch wie wohnen darf. Und unter ‚Gesellschaft‘ verstehen die Sozialisten natürlich ihre eigenen Chef-Ideologen, die am besten wissen, wer wieviel Raum benötigt. Ich finde alleine die Tatsache, dass solche Dinge überhaupt öffentlich diskutiert werden, schon absurd. Viele ältere Menschen haben ihre Häuser noch selbst gebaut, unter Entbehrungen, harter Arbeit und Verzicht.
Der SPD-Generalsekretär Kühnert philosophiert ja immer wieder darüber, dass eigentlich niemand mehr als eine Wohnung besitzen dürfe, alles andere sei unmoralisch. Er kann sich offenbar nicht vorstellen, dass Menschen Geld sparen, um damit Wohnraum zu bauen, um von den Miet-Einnahmen im Alter einmal leben zu können, oder es ihren Kindern zu vererben, anstatt ihr Geld durch Urlaub, teure Kleidung oder schnelle Autos auszugeben. Das ist im Übrigen genau der Weg, mit dem in Deutschland der meiste Wohnraum geschaffen wird, den wir also unbedingt fördern sollten, anstatt ihn schlecht zu reden. Kühnert schwebt offenbar eine Wohnungsbau-Politik vor, in der einzig die öffentliche Hand Mietwohnungen baut und betreibt; dabei waren es pikanterweise SPD-Bürgermeister, die in Kühnert’s Heimatstadt Berlin den städtischen Wohnungsbestand an Private verkauft hatten. Deswegen sollten wir uns solchen Überlegungen klar entgegen stellen: Wir sollten Anreize und Motivation für Wohnungs-Neubau schaffen, indem wir das Eigentum respektieren, und günstiger werden unsere Wohnungen, wenn wir die komplizierten Bauvorschriften und die teuren Standards hinterfragen.
Muss jede Wohnung zwingend Fahrrad-Stellplätze haben, müssen auch auf Schatten-Grundstücken zwingend Solarmodule auf den Dächern sein?
In Berlin, wo nun ständig über Wohnungs-Enteignungen und Mietpreisdeckel diskutiert wird, und wo man nicht mehr selbst über Renovierungen oder Modernisierungen seiner eigenen Wohnung entscheiden darf, ist der private Wohnungsbau nahezu eingestellt worden, weil keiner mehr Lust hat, für andere Menschen Wohnraum zu bauen, über den man selbst dann keine Hoheit mehr hat. Das ist genau der falsche Weg, wenn man mehr Wohnraum benötigt! Bemerkenswert ist auch der Ego-Trip des GDL-Chefs Klaus Weselsky, der uns nun schon seit Wochen mit seinen Dauer-Streiks in Geiselhaft nimmt.
Er hat vergangene Woche in Interviews deutlich gemacht, dass er sich Kompromiss-Angebote von Schlichtern und Vermittlern gar nicht erst anschaut, sondern unbedingt mit dem Kopf durch die Wand will. Wer ihm nicht gehorcht, und seinen krassen Maximal-Forderungen nicht nachkommt, mit dem verhandelt er gar nicht mehr, sondern will jetzt das Land mit überraschenden Streiks überziehen. Es ist erschreckend, wie winzige Grüppchen (alleine in der Deutschen Bahn operieren mehrere unterschiedliche Gewerkschaften) unser Land immer wieder komplett lahmlegen können.